Tausend mal berührt, tausend mal ist nix passiert, tausend und ein Mal und es hat Bing gemacht. Bing hat sich durchgesetzt, endlich. Bisher konnte man bei einem Update seines Microsoftrechners immer seinen Wunschstandardbrowser behalten, das waren Chrome oder Firefox, die beide mit Google als Standardsuchmaschine arbeiten, aber doch nicht der Windows Explorer (jetzt heißt er Edge, ätsche-bätsche). Mit dem letzten großen Update im letzten Jahr hat es Microsoft geschafft und schleichend bei vielen BING anstelle von Google als Standardsuchmaschine etabliert.
Man muss jetzt aktiv werden und Edge adieu sagen, ansonsten wird man es zukünftig benutzen und damit auf Bing suchen, ohne es möglicherweise zu bemerken. Es sieht Google zum Verwechseln ähnlich. Vor allem hat es ein eigenes System an Businesseinträgen geschaffen, die denen von Google My Business total ähneln. Aber es handelt sich um Bing Places for Business. Wenn man wie ich mehrere Einträge verwaltet, kann man alle in einem Pulk zu Bing umziehen. Fast alle (es waren über 100) hat er anstandslos rübergezogen, nur einige mussten per PIN-Karte bestätigt werden. Um die Einträge umziehen zu können, braucht man ein Microsoft-Konto, kann aber auch locker über sein Google+-Login (ja , es gibt kein Google+ mehr, nur hier bei Microsoft!) die Daten übertragen. Und es geht auch mit Facebook.
Plagiat mit neuen Features
Da gibt es dann ein paar schöne Extras: die Facebook-Seite kann eingefügt werden. Auch die E-Mail-Adresse. Und bei den Bewertungen zieht Bing auch alle aus dem Netz zusammen – bis auf die Google Bewertungen. Google wird hier nicht abgebildet. Im Microsoft-Kosmos soll Google nicht mehr mitregieren, so wie Bing an sich auch andere Suchergebnisse präsentiert. Die früheren Verzeichnismedienriesen spielen da z.B. noch eine größere Rolle wie webadresse vom Telefonbuchverlag. Einer meiner Kunden, der auf Google vor zwei Jahren von Platz 8 auf die 3 Seite verbannt wurde, rangiert bei Bing auf Platz 1!
Was ist mit meinem Google-Eintrag?
Eine Ärztin gab den Anstoß und kam letztes Jahr auf mich zu. Warum ihr Google-Eintrag so seltsam aussehe. Die Fotos seien nicht von ihr autorisiert. Es stellte sich heraus, dass sie ihren Computer upgedatet und sich damit eine neue Suchmaschine geholt hatte. Bei Bing sah alles für sie wie immer aus, bis auf ihren Eintrag. Davor hatte Microsoft immer auf seine neuen Suchmaschinen hingewiesen, aber den Wechsel nicht automatisch gesetzt. Wollte man wechseln, musste man aktiv werden. Jetzt ist es anders herum. Kein Wunder, dass jetzt auch die Zugriffszahlen bei Bing steigen. Ich sehe es an den Zugriffen bei meinen WordPress-Seiten. Verstärkt werden Suchbegriffe gezählt, die von Bing-Usern ausgingen. Man kommt also nicht umhin, seine Business-Einträge auch auf Bing zu claimen. Dort lassen sich übrigens auch wie bei Google Zugriffszahlen erheben.
Meine über 100 Google My Business Einträge wurden innerhalb einer Stunde übertragen. Es war schon beeindruckend mit welcher Chuzpe Microsoft den Datenimport ermöglicht. Es zieht sich mit meiner Genehmigung alle Daten aus dem Google-Account. Da es eine andere Zuordnung der Geschäftsbereiche gibt (ähnlich wie bei Facebook), sollte man noch einmal bei jedem Eintrag aktiv werden. Dann kann man auch die fehlenden Daten einfügen. Z.B die Firmen-Mailadresse. Die gab es vor ein paar Jahren ja auch einmal bei den Google My Business (damals noch Google My Places oder Google Local) Einträgen.
Habt Ihr es gemerkt? Dieser Beitrag wurde erstmalig mit den neuen WordPress Spalten gestaltet.